Als Fährmann sind wir Partner im AMC, dem etablierten Netzwerk der Versicherungswirtschaft. Über diese Partnerschaft sind wir immer wieder eingebunden in Studien, die sich mit Trends und aktuellen Herausforderungen der Branche befassen. Ein Studienschwerpunkt ist das Thema Verständlichkeit. Jedes Jahr befassen wir uns mit anderen Versicherungsdokumenten und prüfen mit Unterstützung von Communication Lab, einem Institut für Verständlichkeit, ob diese verständlich für ihre Adressaten sind. In diesem Jahr liegt der Fokus auf den Nachhaltigkeitsberichten der Versicherer.

Zur Studie

Wir haben gemeinsam aktuelle Nachhaltigkeitsberichte (Berichtsjahr 2018) von 34 deutschen Versicherern analysiert. Über allem stand die Frage: Inwiefern gelingt es den Versicherern, relevante Zielgruppen klar und verständlich über ihr Nachhaltigkeitsengagement zu informieren?

Die Ergebnisse haben uns in ihrer Eindeutigkeit überrascht: Keiner der analysierten Versicherer kann mit seiner Berichterstattung zum Thema Nachhaltigkeit durch Verständlichkeit überzeugen. Und das, wo es doch eines der wichtigsten Ziele von Reporting ist, glaubwürdig zu sein. Doch wie soll Glaubwürdigkeit entstehen, wenn das „Gesagte“ so kompliziert ist, wie ein Buch mit sieben Siegeln? Oder anders gefragt, so schwer zu verstehen, wie eine Doktorarbeit? Wir sind überzeugt, dass Verständlichkeit die Basis für Vertrauen ist. Und Vertrauen wird im Reporting der Versicherer gehörig verspielt.

Es liegt in der DNA des Fährmanns, auf solche Erkenntnisse wie auf ein rotes Tuch zu reagieren. Sind wir doch überzeugt, dass unternehmerische Nachhaltigkeit Wirkung entfalten muss. Und dafür müssen auch sämtliche Kommunikationsinstrumente ausgenutzt werden. Selbst der Rückzug auf ein „Wir schreiben unsere Berichte schließlich für Fachleute“, ist kein tragendes Argument. Zum einen kann auch ein Analyst vor komplizierten Nachhaltigkeitsberichten wie ein Laie dastehen. Zum anderen haben wir die Messlatte für Verständlichkeit an Fachtexten ausgerichtet. Das heißt, unsere Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Nachhaltigkeitsberichte auch für Experten schwer zu verstehen sind.

Nimmt man den Faktor Zeit hinzu, so sind die Berichte letztlich für alle unbefriedigend. Schließlich erwarten Leser heute verdauliche Kost, die schnell auf den Punkt kommt. Zudem sind wir überzeugt, dass Nachhaltigkeitsberichte einen viel größeren Leserkreis adressieren sollten. Sofern verständlich, interessant und relevant – entsteht aus einem Bericht ein überzeugendes Kommunikationsinstrument.

Es liegt in der DNA des Fährmanns, auf solche Erkenntnisse wie auf ein rotes Tuch zu reagieren. Sind wir doch überzeugt, dass unternehmerische Nachhaltigkeit Wirkung entfalten muss.

Es gibt viel zu tun

Unbefriedigend sind diese Ergebnisse auch, weil Nachhaltigkeit immer wichtiger wird und die Anforderungen an eine gute Unternehmenskommunikation wachsen. Doch wem sagen wir das? Es gibt hier viel zu tun – und jede Menge gute Gründe, das Nachhaltigkeitsreporting auf neue Beine zu stellen. Ein lachendes Auge gibt es dann doch: Wir sind gern dabei, eine Trendwende in der Nachhaltigkeitskommunikation anzustoßen und zu begleiten.

Weitere Infos zur Studie gibt es auf der AMC-Website.