Im Rahmen der Debatte über die Zukunft Europas hat die EU-Kommission im Januar 2019 ein Reflexionspapier über ein nachhaltiges Europa bis 2030 veröffentlicht. Es dient als Leitfaden für Überlegungen und Diskussionen dazu, wie eine nachhaltige Entwicklung am besten umgesetzt werden kann. Dabei spielen die Sustainable Development Goals (SDGs) eine tragende Rolle.

Das Reflexionspapier betont, dass die EU bereits jetzt zu den lebenswertesten Orten der Welt zählt und auch in Sachen SDG die Nase vorn hat. Die EU-Mitgliedstaaten gehören laut SDG-Index zu den Spitzenreitern bei der Umsetzung der SDGs. Und dennoch ist mehr nötig und möglich.

Echte Transformation nötig statt kleinteilige Verbesserungen

Das Papier zeigt, dass es künftig sehr viel stärker um echte Transformation und einen tiefgreifenden Umbruch gehen muss, als um kleinteilige Verbesserungen. Dabei haben Unternehmen einen ganz entscheidenden und verantwortungsvollen Anteil in unseren Zeiten des Wandels. Als Leuchttürme dienen all die Unternehmen, die die SDGs als integralen Bestandteil ihrer Strategie für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum erkannt haben. Jene Unternehmen also, die verstanden haben, dass verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln zu nachhaltigeren Gewinnen und mehr Wachstum, neuen Marktchancen und langfristiger Wertschöpfung für die Aktionäre führt.

Um den Wohlstand und die Lebensqualität auch für künftige Generationen zu sichern, braucht es jetzt zwingend große, tragfähige Visionen und einen langen Atem für die Umsetzung. Neben den Unternehmen ist auch die Politik gefordert einen umfassenden Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit im Sinne der SDGs zu fördern.

Szenarien für die Umsetzung der SDGs in der EU

Die EU-Kommission legt in ihrem Entwurf drei Szenarien vor, die unterschiedliche Antworten darauf geben, mit welcher Rollenverteilung zwischen EU-Institutionen und Mitgliedsstaaten die SDGs am effektivsten umgesetzt werden können:

  • Szenario 1: Eine übergreifende EU-Strategie für die SDGs, die als Richtschnur für alle Maßnahmen der EU und ihrer Mitgliedstaaten dienen soll.
  • Szenario 2: Eine kontinuierliche Berücksichtigung der Ziele für nachhaltige Entwicklung in allen relevanten EU-Politikbereichen durch die Kommission, aber ohne Verpflichtung der Mitgliedstaaten zum Handeln.
  • Szenario 3: Eine stärkere Fokussierung auf das auswärtige Handeln (andere Länder der Welt, die Nachholbedarf haben) bei gleichzeitiger Konsolidierung der derzeitigen Nachhaltigkeitsbestrebungen auf EU-Ebene.

Das Reflexionspapier schlägt zudem ein neues Modell für nachhaltiges Wirtschaftswachstum vor. Alle Einzelheiten dazu und weitere Ausarbeitungen zu den SDG-Szenarien finden Sie im Reflexionspapier als Download.